Voice Actor, Voice Artist, Synchronsprecher – unterschiedliche Namen, ähnliche Berufsbilder. Heute wollen wir uns speziell der Synchrobranche widmen und erläutern, wie du als Sprecher hier Fuß fassen kannst. Eines vorweg: Wie auch bei der Schauspielerei vor der Kamera oder auf der Theaterbühne ist noch kein Top-Sprecher vom Himmel gefallen. Auch in der Synchro zählen Übung und Fleiß.

Wie wird man Synchronsprecher, wo bekommt man Aufträge und für welche Videos lässt sich Synchronisation optimal verwenden? Im Folgenden gehen wir im Detail auf diese Fragen ein.

 

 

Was genau ist Synchronisation?

In der Synchronisation sprechen Voice Artists Text in einer anderen Sprache ein, der dann die Ausgangstonspur ersetzt. Besonders wichtiges Merkmal dabei: Im Gegensatz zum Overdub oder Voiceover geschieht dies lippensynchron. Das Acting – die exakte Wiedergabe aller Sprachfacetten des Originalcharakters – ist hier umso wichtiger. Für die Zuschauer soll eine möglichst natürliche Symbiose aus Audio und Video entstehen. Und so ist die Synchronisation in vielen Ländern und Sprachen die bevorzugte Produktionsvariante zur Adaption fremdsprachiger Filme und Serien, Videospiele, E-Learning-Inhalte, TV- und digitaler Werbung.

Zu sehen sind Synchronsprecher bzw. Voice Artists im synchronisierten Endprodukt nicht, müssen ihren Text in allen Aspekten also umso klarer transportieren. Den Weg in die Synchronisation haben Voice Artists dabei auf ganz unterschiedlichem Weg gefunden. Auch in Deutschland sind viele aus Filmen und TV-Serien bekannte Schauspieler als Synchronsprecher in großen internationalen Produktionen involviert. Filmstar muss man aber natürlich nicht unbedingt sein, und so haben viele stimmtalentierte Menschen auch ohne große Schauspielkarriere fantastische Synchro-Arbeit geleistet.

Mehr zum Thema liest du auch in unserem Blog-Artikel „Was ist Synchronisation und wie kann sie deinem Unternehmen helfen?“.

Was macht Synchronisation möglich?

Ausgezeichnet einsetzen lässt sich die Synchronisation etwa für folgende Inhalte:

– in eine neue Sprache übersetzte Filme und TV-Serien, die für das Publikum so viel unterhaltsamer und persönlicher werden

– Werbe-Inhalte, etwa für Product Launches und Kampagnen, für mehr globale Reichweite

– Videospiele und E-Gaming (Untertitel lenken hier nur unnötig vom Spielfluss ab)

– Brand- und Image-Filme für Unternehmen

– E-Learning- und Informationsinhalte, die etwa Mitarbeitern oder Bürgern wichtige Details vermitteln müssen

Gerade in unserer zunehmend globalisierten Welt werden mit Synchronisation lokalisierte Inhalte immer wichtiger. Konsumenten weltweit wünschen sich natürlich aufbereitete Inhalte in ihrer Muttersprache, und so gilt die Devise: Untertitel sind gut, Voiceover ist besser, für die Kür aber braucht es Synchronisation.

Erfolgreich in der Synchrobranche

Wer professionell synchronisieren möchte, der muss sein Handwerk verstehen. Dabei kommt es auf Skills und Kenntnisse an, die es vorab zu erlernen gilt.

 

Starker Start mit Schauspielerei

Warum Schauspielern lernen, wenn man gar nicht vor der Kamera erscheint? Nun, auch in der Synchronisation muss ein Script eingesprochen werden, will ein Charakter herausgebildet und dargestellt werden. Und das verdient natürlich echte schauspielerische Arbeit, die stimmlich besonders konsequent geleistet werden muss.

 

Voice-Coaching

Auch erfahrene Voice Artists arbeiten mit Coaches, die ihnen helfen, ihr Repertoire zu erweitern und zu verfeinern.

 

Übung macht den Meister

Einmal erworbene Fähigkeiten aus Schauspielstunden und aus dem Voice-Coaching wollen natürlich auch geübt und gefestigt werden – und zwar regelmäßig. Idealerweise sollten dabei jeden Tag 1–2 Scriptvarianten oder Charaktere geprobt werden, und zwar auch, wenn aktuell kein Casting ansteht.

 

Mit Voice-Demos punkten

Synchronstudios und -agenturen sind hervorragende Auftragsquellen. Sie halten regelmäßig Castings ab und such stets nach talentierten Synchronsprechern für ihre Kunden. Es lohnt sich also, Bandbreite und Können ihnen gegenüber mit einer eigenen Voice-Demo unter Beweis zu stellen.

 

Beim Casting beeindrucken

Gerade zum Karrierebeginn als Synchronsprecher kann es sich lohnen, möglichst viele Castings zu besuchen. Nicht nur potenzielle Aufträge winken, sondern auch tolle Übungs- und Networking-Möglichkeiten. Auch wenn am selben Tag kein Job herausspringt, kann man so einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

 

Aufträge ohne Vergütung annehmen

Option Nr. 1 mag es nicht sein, doch Aufträge ohne Vergütung – quasi eine Art freiberufliches Minipraktikum – können helfen, ein Portfolio aufzubauen und so die Karriere als Synchronsprecher schneller voranzubringen. Auch hier bieten sich zudem hervorragende Chancen, um Skills zu festigen, das eigene Netzwerk auszubauen oder sich vielleicht auch für den ein oder anderen bezahlten Folgeauftrag zu empfehlen.

 

Networking

Ein gutes Netzwerk ist in jeder Branche langfristig Gold wert. Deshalb gilt auch hier das Motto: Tue Gutes und rede darüber. Und zwar bei Castings oder auch an anderer Stelle, wenn es sich im Gespräch anbietet. Anfangs mag man sich mit der Vorstellung noch etwas schwer tun, doch es lohnt sich garantiert. Ob Online-Netzwerk oder im physischen Raum aufgebaute Verbindungen – schon bald könnte sich daraus eine lukrative Empfehlung ergeben.

Synchronsprecher und Voice Artists: Wo liegt der Unterschied?

Beim Lesen dieses Artikels ergeben sich womöglich Fragen dazu, wie diese Begriffe voneinander abzugrenzen sind. Das ist völlig verständlich. Grundlegend sind sie sich auch nicht unähnlich, ein paar wichtige Unterschiede gibt es aber dennoch.

 

Für gewöhnlich ist ein Voiceover narrativer, beschreibender in der Tonalität. Ihm geht es weniger darum, Emotion und stimmliche Variation des Originals wiederzugeben. Auch ist es nicht mit den Lippenbewegungen des Original-Schauspielers synchronisiert. Bei der Synchronisation werden hingegen Intonation, Emotion, Lippenbewegungen und alle technischen Aspekte der Ausgangssprache originalgetreu abgebildet. Dies verlangt dem Synchronsprecher sehr viel mehr Konzentration ab. In unserem Blog „Voiceover: Professionelle Tonaufnahmen für dein Projekt“ gehen wir separat auf das Thema Voiceover selbst ein.

 

Zusammenfassend könnte man also sagen: Ein Voiceover-Sprecher muss vor allem die Message kommunizieren, weniger aber mit ihr zusammenhängende Emotionen. Für einen Synchronsprecher hingegen gilt es, auch diese konsequent zu transportieren. Der Originalcharakter sollte dabei mit der eigenen Stimme quasi neu erschaffen werden.

 

VoiceArchive + ADRENALINE: Voiceover + Synchro

VoiceArchive verfügt über langjährige Erfahrung und umfassende Expertise im Bereich Voiceover, unsere Partnerstudios ADRENALINE in London und Südafrika sind eigens auf Synchronisation spezialisiert. So machen wir gemeinsam beide Services aus einem Guss möglich. Bei Interesse an der Arbeit als Voice Artist im Rahmen von Voiceover-Projekten freuen wir uns auch jederzeit über entsprechende Bewerbungen.

Haben Sie Fragen oder benötigen Hilfe?

Wir helfen gerne. Mit über 20 Jahren Erfahrung teilen wir gerne unser Wissen über die Welt von Ton und Voiceovers, um sicherzustellen, dass Ihr nächstes Projekt ein voller Erfolg wird.

 

Anna Sticken

Global Key Account Manager